Pressemeldungen

Husky Hanuk bei Hofweihnacht in Etzdorf

Was zwei Schloßvippacher mit Liedermacher Wilfried Mengs verbindet.

04. Dezember 2017 / 02:59 Uhr

Schlittenhunde-Fans: Gunter und Gina Hesse (von links) sowie Wilfried Mengs mit Gitarre und Hanuk. Foto: Jens Henning

 

Etzdorf. Dass Gina und Gunter Hesse aus Schloßvippach auch am Sonnabend mit ihren zehn Schlittenhunden nach Etzdorf zur Hofweihnacht kamen, daran hat Liedermacher und Moderator Wilfried Mengs eine gehörige Aktie.

„Der sibirische Husky da drüben, das ist Hanuk. Der war vor über acht Jahren einer unserer Welpen. Wir wollten ihn weitervermitteln. Ich lernte die Hesses aus Schloßvippach kennen“ sagte Mengs. „Wir kamen ins Gespräch. Das war beim Baustoffhandel Remde. Ich kann mich noch genau erinnern. Wir kamen auch auf die Etzdorfer Hofweihnacht zu sprechen. Und jetzt sind die Beiden schon das siebte Jahr in Folge hier mit dabei und bringen ihre Vierbeiner mit.“

Um ein Haar wäre der Deal zwischen den Familien Mengs und Hesse gar nicht zustande gekommen. „Der Mengs-Familienrat hatte sich plötzlich dagegen ausgesprochen, den Hund wegzugeben. Wir mussten noch warten. Dann klappte es endlich. Ich hatte ihn vor acht Jahren am 22. Dezember aus Etzdorf geholt“, sagte Gunter Hesse.

 

Die Schlittenhunde sind das gemeinsame Hobby der Zwei aus Schloßvippach. „Ich bin noch berufstätig. Meine Frau hat im Nebenerwerb eine Schlittenhunde-Schule angemeldet“, sagte Gunter Hesse. Im Freistaat Thüringen hat es sich längst herumgesprochen, dass man die Schlittenhunde für verschiedene Veranstaltungen buchen kann. „Wir sind ab sofort jedes Wochenende unterwegs. Wenn wir nicht bei großen Festen und Feiern, wie am Sonnabend in Etzdorf, dabei sind, geht es mit den Huskys ins Trainingslager. Wir starten bei großen Meisterschaften. Da muss man die Tiere entsprechend vorbereiten“, sagte Gina Hesse.

Wilfried Mengs hatte sich am Sonnabend gefreut, seinen ehemaligen Hund wiederzusehen. „Er hat mich sofort erkannt. Die ersten elf, zwölf Wochen nach der Geburt sind auch bei Tieren sehr wichtig. Sie gewöhnen sich in dieser Zeit schnell an den Menschen. Das war auch bei Hanuk der Fall“, sagte Mengs. Der Abschied am Sonnabend verlief eher unspektakulär. „Ich weiß, dass es ihm bei der Familie Hesse gut geht. Was will man mehr? Er hat sich in den Jahren prächtig entwickelt. Er ist das Leit-Tier“, sagte Mengs.

Die Hesses haben in ihrem Heimatort ein Gelände von 485 Quadratmetern für ihre Hunde. „Bis auf zwei Welpen, die wir von Züchtern geholt haben, stammen alle anderen Vierbeiner aus verschiedenen Tierheimen der Region“, sagte Gunter Hesse. Pro Tag fressen die zehn Huskys eineinhalb Kilo Lachs und ein Kilo Trockenfutter. In Schloßvippach, einer Gemeinde im Landkreis Sömmerda, fühlen sich die Hesses wohl, auch wenn sie nicht so zufrieden sind mit dem Namen ihres Ortes. Warum? „Das Schloss Vippach ist 1948 abgerissen worden. Und auch der Bach Vippach fließt nicht mehr“, so Gunter Hesse.

Jens Henning / 04.12.17

Quelleeisenberg.otz.de/web/eisenberg/startseite/detail/-/specific/Husky-Hanuk-bei-Hofweihnacht-in-Etzdorf-229901374#.WiVJH0HD46Y.facebook

 

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Zehn auf einen Streich

 

Dena, Esky, Filou, Grizzlo, Hanuk, Jester, Kavic, Kenai, Linus und Monty – das ist die Husky-Bande von Gunter und Gina Hesse aus Schloßvippach im Landkreis Sömmerda.

Regelmäßig sind die Huskys und ihre ­Besitzer im Saale-Holzland-Kreis zu Gast, um ihr Können im Hundeschlittensport vorzuführen. Dafür sind sie vielerorts schon bekannt wie bunte Hunde. Das menschlich-tierische Team war im Kreis zuletzt zum Herbstfest auf dem Etzdorfer Hof anzutreffen.

Seit zwölf Jahren haben Gina und Gunter Hesse Huskys. Zuvor hatten sie einen Dalmatiner. Als der unters Auto geriet, war die Trauer groß. Trost fanden die Tierliebhaber, als sie ihren ersten – und damals vier Monate alten – Husky-Welpen aus dem Tierheim holten. „Huskys sind Rudeltiere, also konnte es nicht bei einem allein bleiben“, sagt Gina Hesse. Ein Husky nach dem anderen vergrößerte von da an die Familie.

Gina Hesse liebt ihre Hunde und speziell diese Rasse, weil die Tiere „absolut menschenfreundlich sind“, sagt sie. So verwundert es nicht, dass die Huskys auf ihrem ganz kleinen Grundstück in Schloßvippach die ganz große Freiheit haben. „Sie müssen nicht in einem Zwinger leben und dürfen überall mit hin.“

Gina Hesse mit Linus, einem ihrer zehn Huskys. Foto: Ute Flamich

 

Ute Flamich / 10.10.17

Quelle: www.otz.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Welthundetag-Ein-Hoch-auf-Fips-Alice-Lotte-und-die-Husky-Bande-636720260

Start der Trans-Thüringia 2017

30.01.2017

Beim längsten und anspruchsvollsten Schlittenhunderennen Mitteleuropas in Masserberg sind auch Gina Hesse aus Schlossvippach und ihre Huskies mit dabei.

Gina Hesse aus Schloßvippach geht mit ihren Hunden bei der Trans-Thüringia 2017 mit an den Start. Foto: Jens König

 

Kurz vor 8 Uhr wird es unruhig hinter dem Hoftor der Hesses in Schlossvippach. Die Hunde freuen sich auf die Morgentour. Gina Hesse hat ihre acht Sibirischen Huskies an einem Bauchgurt befestigt. Jeder Hund hat am Geschirr seinen festen Platz.

Nur noch wenige Stunden sind es bis zur Trans-Thüringia 2017. Mit Streckenabschnitten zwischen 30 und 45 Kilometern Länge in der Tourenklasse ist das Thüringer Schlittenhunderennen das längste und anspruchsvollste in Mitteleuropa – wenn es denn stattfindet und nicht wie schon so oft wegen Schneemangel ausfällt. In diesem Jahr stehen die Zeichen bisher gut, dass man am Dienstag in Masserberg starten kann.

Wie wird man Musher?

Seit zehn Jahren fährt Gina Hesse zu Schlittenhunderennen. Auf den Geschmack gekommen sei sie seinerzeit in Eisenach, wo es bei Mosbach eine Rennstrecke des Mitteldeutschen Schlittenhundevereins gibt. Im rund 60-köpfigen Starterfeld der Trans-Thuringia wird sie wieder eine der wenigen Frauen sein.

Zweimal hat die Mittfünfzigerin schon in der Tourenklasse teilgenommen. Immer haben sowohl Hesses Hunde auch die Musherin selbst die Gewalttour durchgehalten. Anders als viele andere ließ sich Gina Hesse beide Male auch das traditionelle Biwak der Trans-Thüringia nicht nehmen. Geschlafen wird unter freiem Himmel im Schlafsack zwischen den Hunden. Zum Rennen begleitet wird Hesse von Ehemann Gunter, der sich um die Logistik kümmert.

Ist das Tierquälerei?

Der Spaziergang führt hinaus auf die Felder, wo gerade die Sonne goldleuchtend aufgeht. Für den Schlitten liegt zu wenig Schnee. Das Ganze ist ein eingespieltes Ritual. Dena, Esky, Filou, Chrislo, Kenai und die anderen Huskies schnüffeln oder wälzen sich im Schnee. Immer wieder ruft Gina Hesse die Tiere beim Namen oder kost ihr Fell.

Hesses haben all ihre Huskies aus dem Tierheim geholt. Wenn die Musherin davon erzählt, dass sich Menschen Hunde zulegen, um dann festzustellen, dass sie ihnen nicht gewachsen sind oder keine Zeit für sie haben, kommt sie in Rage.

Der Nachteil des Tierheimes: Obwohl reinrassig, haben Hesses Hunde keinen Abstammungsnachweis. Ohne diesen A-Schein dürfen sie bei vielen Sprintrennen nicht starten. Hesse belässt es dabei. Es gehe es ihr mehr darum, mit ihren Hunden draußen unterwegs zu sein – nach Pokalen jagen sollen andere. Oft sind ihre Hunde auch so ganz vorne mit dabei.

"Für mich steht die Gesundheit der Tiere über allem", sagt Gina Hesse. Vor einem Rennen wie der Trans-Thüringia gibt ihnen Hesse mehr Futter, damit sie sich zusätzliche Reserven anfressen können. Vor Ort wachen Tierärzte über das Tierwohl. Zum Nachweis der Musher-Tauglichkeit müssen jedes Jahr ein Musher-Pass erworben und sogenannte Better-Mushing-Trainings absolviert werden. Angespannt werden bei Gina Hesse nur die sechs Rüden im Alter zwischen 6 und 9 Jahren. Die beiden Hundedamen genießen mit 12 Jahren bereits die Schlittenhunderente.

 

Eignen sich alle Hunde?

Bei nordischen Rassen wie Huskies, Malamuten, Grönlandhunden oder Samojede liege das Ziehen quasi in der Natur. Malamuts seien regelrechte Lokomotiven, Sibirische Huskies eher ausdauernde Arbeiter.

Allerdings sei jeder Hund auf seine Art anders. Dena beispielsweise ziehe nur im Schnee und wäre ansonsten wohl lieber ein Filmstar geworden. Das Tempo lernen die Schlittenhunde bei den kürzeren Sprintrennen mit Längen zwischen 7 und 10 Kilometern. Wichtig für den Musher: die Tiere müssen aufs Kommando hören.

Generell eignen sich viele Hunde als Zughunde, sofern man sie entsprechend ausbildet, sagt Gina Hesse. Inzwischen dürften bei vielen Rennen auch andere Rassen starten – vom Schäferhund bis zum Weimaraner. Mit traditionellen Schlittenhunden hätten die wenig zu tun. Ginge es nach Gina Hesse, sollten solche Rennen besser in "Zughunderennen" umbenannt werden. Auch viele Besucher wären dann weniger enttäuscht.

Welche Eigenschaften haben Huskies?

Zu Schlittenhunden wurden die Nordhunde auch wegen ihres freundlichen und unaggressiven Wesens. So sei es bei den Nordvölkern üblich, dass die Hunde bei den Kindern liegen und diese wärmen.

Gina Hesse ist stolz darauf, dass ihre acht Huskies im Freien selbst im Rudel besser hören als mancher Einzelhund. Auch ein vorbeifahrender Transporter voller Schweine kann das Grüppchen an diesem Morgen nicht aus der Ruhe bringen.

Auf seinem Spaziergang erreicht das Gespann aus Hunden und Musherin ein Gatter neben dem Sportplatz. Hesses haben hier ein eingezäuntes Grundstück von der Gemeinde gepachtet. In den nächsten gut zehn Minuten können die Hunde frei herumtollen, sich wälzen oder mit Frauchen kuscheln.

Wie hält man die Tiere?

Gina Hesse weiß von Mushern, die ihre Hunde nur zu Rennen rauslassen. Sie will, dass ihre Tiere artgerecht leben. Auf dem Grundstück haben sie alle Freiheiten, an die Leine müssen sie nur außerhalb des Hofes. Dreimal täglich dreht sie ihre Runde mit den Tieren – morgens, nachmittags und abends. In der Zwischenzeit arbeitet sie im Büro ihres Mannes Gunter mit.

Das Hesse‘sche Rudel besteht aus sechs Rüden und zwei Hundedamen. Letztere können keine Jungen mehr bekommen. Auf dem Hundemarkt gebe es bereits genügend "Hundevermehrer", die ohne Qualifikation und Nachweise Welpen produzierten und diese teuer verkauften. Erst kürzlich seien bei Berlin über 60 Huskies aus einer Scheune befreit worden.

Trainiert werden Hesses Schlittenhunde bei Temperaturen unter 15 Grad Celsius. Ansonsten haben sie den Sommer über frei. Zwar schwitzen Huskies nicht, Wärme ausgleichen könnten sie aber nur über die Pfoten und über das Hecheln. Wer also seinen Hund im Sommer neben dem Fahrrad über den heißen Asphalt hetzt, riskiere dessen Leben.

Was kosten Huskies?

Zurück auf dem Hof ist Futterzeit. Jeder Hund hat seinen Fressnapf. Es gibt in Wasser eingeweichtes Trockenfutter. Hesses kaufen die 20-Kilo-Säcke palettenweise, eine Palette für 900 Euro reicht für ein Jahr.

Dazu verteilt die Musherin getrocknete Schweineohren und Lachsabfälle wegen der Nährstoffe. Geld verdienen kann man mit dem Hobby kaum. Start- und Meldegebühren, der Musherpass, das Better-Mushing, dazu die Ausrüstung vom Schlitten bis zum Wohnwagen gehen ins Geld. Die wenigen Einnahmen, etwa wenn sie ihre Hunde auf Weihnachtsmärkten oder bei Volksfesten zeigen, wiegen das nicht auf.

Wie geht es weiter?

Am Sonntag ist die Großfamilie – wie Gina Hesse ihre Gemeinschaft mit den Hunden nennt – auf dem Steak-Out (Hundeplatz) in Masserberg eingetroffen. In der Tourenklasse startet dort am Dienstag das 45 Kilometerrennen, dann folgen zwei 40-Kilometer- und ein 45-Kilometerrennen (s. Infos). In den vergangenen Jahren hat Gina Hesse die Hunde umsonst trainiert. Diesmal wollen sie und ihre Huskies wieder richtig Spaß haben.

Trans-Thüringia 2017

Mehr als 500 Schlittenhunde mit ihren Führern (Musher) gehen auf die 280 Kilometer lange Strecke, die in sieben Etappen bewältigt werden muss. Je nach Anzahl der eingespannten Hunde gibt es verschiedene Leistungsklassen. Während des Rennens werden die Hunde tierärztlich überwacht und betreut. Starten dürfen nur gesunde und reinrassige Schlittenhunde.

Am Dienstag, 31. Januar, gehtes um 11 Uhr mit dem Prolog in die ersten vier Etappen (45, Mittwoch zweimal 40 und Donnerstag 45 km) in Masserberg los. Am Freitag ist Ruhetag. Ab Samstag beginnen die 5. bis 7. Etappe von je 30 bis 35 Kilometern am Steak-out-Platz in Neustadt am Rennsteig. Das Biwak findet in der Nacht zum Montag statt.

Der Eintritt zum Steak-out-Platz und zum Startstadion kostet 3 Euro. Besucher werden gebeten, keine Hunde an die Strecke mitzubringen!

Mehr Infos unter: www.trans-thueringia.de

Hanno Müller / 30.01.17
 

 

Erneuter Tiefschlag für Schloßvippacher kurz vorm großen Hundeschlittenrennen

27.01.2017

Die Teilnahme von Familie Hesse an der Trans Thüringia 2017, dem längsten Schlittenhunderennen für reinrassige Hunde, scheint unter keinem guter Stern zu stehen. Jetzt musste ein neuer Tiefschlag verdaut werden.

Gina Hesse legt Filou einen Wintermantel an. Auch Schuhe sind ein Schutz, auf den die Musherin bei der Trans Thüringia, beim längsten Schlittenhunderennen für reinrassige Hunde, nicht verzichten will. Foto: Annett Kletzke

 

Schloßvippach. Gleich nach Weihnachten ließ ein Autounfall Gunter und Gina bangen. Ihr Wohnwagen, ausgestattet mit vielen Extras, hatte nach einem Auffahrunfall Totalschaden erlitten. Jetzt musste ein neuer Tiefschlag verdaut werden.

"Unser Transporter ist in der Werkstatt. Läuft alles gut, dann können wir ihn heute holen", erzählt Gina Hesse und zeigt auf die Schäden am Eingangstor. Hier hatten vergangenes Wochenende Unbekannte einen Blitzknaller in den Briefkasten geworfen. Die Explosion sorgte dafür, dass am Fahrzeug, das direkt in der Einfahrt stand, Frontscheibe und Kühlerhaube demoliert wurden. "Das hat so geknallt, dass mein Mann und ich im Bett standen", erinnert sich die Schloßvippacherin und hofft, dass nicht auch der Kühler noch Schaden nahm. Den Transporter brauchen Gina und Gunter, um ihre acht Hunde nach Masserberg zum Rennen, das vom 30. Januar bis 6. Februar ausgetragen wird, zu bringen.

Gunter Hesse zeigt die Bremse des Schlittens. Besonders an den ersten Tagen im Rennen muss viel gebremst werden, um die Kräfte der Hunde einzuteilen. Foto: Annett Kletzke

 

 

 

Die Woche vor dem Wettkampf hätten sie sich mehr Ruhe gewünscht. Die Sorge um einen neuen Wohnwagen war aufregend genug. Fündig wurde das Paar in Hagen. Über das Internet hatten sie den Anhänger entdeckt. "Der ist zwar noch drei Jahre älter als unser erster Wohnwagen, aber er erfüllt unsere Ansprüche", berichtet sie von einem aufregenden Wettlauf gegen die Zeit.

 

Nachdem sie den Anhänger im Ruhrgebiet geholt hatten, wurde er in einer Kfz-Werkstatt in Zeitz umgebaut. Neben einer 12-Volt-Stromversorgung gehört nun auch ein Doppelbett zu den speziellen Einbauten. "Das war uns wichtig, schließlich sind wir nicht mehr die Jüngsten", erklärt Gina Hesse.

Die Hunde haben Spaß und sind fit

Die Trainingseinheiten für diese Woche haben Hanok, Kenai, Filou, Jester, Kavik und Grizzlo bereits hinter sich gebracht. Jeweils Montag, Dienstag und Mittwoch ging es in aller Frühe nach Frauenwald in den Thüringer Wald, um dort 30 Kilometer lange Touren zu absolvieren. "Die Schneeverhältnisse sind ideal. Die Hunde haben Spaß, sind fit, und ich bin es auch", verrät sie. Die Tage bis zum Rennen will sie den Hunden jetzt die notwendige Ruhe gönnen. Überzeugt ist sie davon, die Trans Thüringia erneut erfolgreich bestreiten zu können. Bereits 2013 und 2015 ging sie mit ihrem Hundegespann an den Start. Die Jahre dazwischen war das Rennen wegen Schneemangels ausgefallen.

Erneut wird sie in der Kategorie "Tourfahrer" starten. "Da viele meiner Hunde aus dem Tierheim stammen und keinen Ahnennachweise haben, kann ich nicht bei den Rennfahrern antreten. Da es bei den Tourfahrern aber nicht um Zeit geht, ist das viel schöner", sagt sie.

Das erste Rennen beginnt am kommenden Dienstag in Masserberg. Auf dem Programm stehen dann 45 Kilometer. Insgesamt sind in mehreren Etappen 265 Kilometer zu bewältigen. Dazu gehören auch ein Tag- und ein Nachtrennen an einem Tag sowie ein Biwak in der letzten Nacht. Zieleinlauf ist am 6. Februar in Neustadt am Rennsteig. Auf die verschneite Winterlandschaft freut sie sich besonders.

Die richtig dicken Winterstiefel hat Gina Hesse schon verstaut. Damit nichts vergessen wird, hat sie sich einen Zettel zurechtgelegt. "Das ist Reisen wie mit einer Großfamilie", vergleicht sie und zählt zwei Säcke Futter, ausreichend Leckerlis als Energieschub für unterwegs, Hundemäntel und -schuhe, Ersatzleinen, Stirnlampen und viele andere Requisiten auf, die noch verstaut werden müssen. Die Hundeleinen wie auch die -schuhe fertigt Gina Hesse selbst an.

Annett Kletzke / 27.01.17
 
 
 

 

Mehr als 500 Schlittenhunde bei der „Trans Thüringia“

16.01.2017

Eines der größten Schlittenhunderennen Deutschlands findet vom 30. Januar bis 6. Februar in Südthüringen statt.

Die Organisatoren der "Trans Thüringia" 2017 hoffen diesmal auf ähnlich gute Bedingungen wie vor zwei Jahren. Die Prognosen sehen gut aus. Foto: Ralf Ehrlich

 
Ilm-Kreis. Die 17. Auflage der "Trans Thüringia", einem der größten Schlittenhunde-Rennen in Deutschland, steht vor der Tür. Und anders als 2014 oder im letzten Jahr – als die Rennen jeweils wegen Schneemangels abgesagt werden mussten – stehen diesmal die Zeichen auf Start: Über zu wenig Schnee können sich die Organisatoren vom "Deutschen Schlittenhunde Sportclub für Langstreckenrennen und Touren" und die vielen Helfer vor Ort nun wirklich nicht beschweren – für den Start im 30. Januar in Masserberg und den Abschluss am 6. Februar in Neustad ist alles gerichtet.

Derzeit haben sich 55 Schlittenhundeführer – also Musher – angemeldet, "die maximale Teilnehmerzahl wären 70 Musher mit ihren Hunden", so Sonja Merbach von der Organisationsleitung der "Trans Thüringia".

 

Es gibt eine Renn- und eine Tourenklasse

Sie alle kommen mit ihren Gespannen und Hunden verschiedener Rassen, hauptsächlich Sibirische Huskies, Alaska Malamutes, Samojeden und Grönlandhunde – "es werden mehr als 500 Hunde sein", so Merbach. Im Laufe des Montags (30. Januar) sollen sie in Masserberg eintreffen und werden dort in das sogenannte Stake-out – also das Fahrerlager – fahren, das sich am Ortsende hinter dem Hotel "Haus Oberland" befinden wird. Am Nachmittag findet die offizielle Eröffnung der Veranstaltung im Sportstadion von Masserberg statt, anschließend steigt dann der Musherabend im "Hotel Auerhahn". Am Dienstag gibt es den ersten Lauf über rund 45 Kilometer rund um den Eselsberg, wobei die Starter nach Hundeanzahl in verschiedene Kategorien eingeteilt sind: Kleine Gespanne bis vier Hunde, mittlere Gespanne bis sieben Hunde und große Gespanne bis zwölf Hunde. Zuerst starten jedoch die sogenannten Pulka-Fahrer, die auf Skiern hinter einer sogenannten Pulka herlaufen, während sie mit einer elastischen Leine mit ihr und diese dann mit den drei Hunden verbunden sind.

Außerdem wird in Rennklasse und Tourenfahrer unterschieden, letztere fahren ohne Zeitnahme, da es " Vorschrift ist, dass für die Rennklasse die Reinrassigkeit der Hunde nachgewiesen werden muss und wir auch oft Teilnehmer haben, die Hunde aus Tierheimen oder problematischer Haltung aufgenommen haben und ihnen dieser Nachweis fehlt", so Merbach. Gestartet wird aus dem Stadion in Masserberg, dort ist auch der Zieleinlauf. Am nächsten Tag steht schon ein Höhepunkt an. Während der erste Start an diesem Tag bereits um 9 Uhr erfolgt, findet am späteren Nachmittag ab 16 Uhr der "Lauf in die Dunkelheit" statt, die Musher haben nur ihre Stirnlampen.

Am Donnerstag gibt es dann den letzten Lauf in Masserberg, danach heißt es für alle: Zusammenpacken und auf nach Neustadt am Rennsteig. Vom dortigen Bauhof geht es am Samstag auf den rund 30 Kilometer langen Trail – das ist die gespurte und ausgeschilderte Rennstrecke – und am Sonntag fahren die Musher in das Biwak, wo sie eine Nacht mit den Hunden im Freien verbringen müssen. Am Montag gibt es zwei Startplätze, einmal aus dem Biwak, die übrigen aus dem Stake-out. Gegen 17 Uhr findet dort dann auch die Siegerehrung statt. Anschließend wird noch einmal zum Musherabend in das Gemeindehaus eingeladen – dem Ende der diesjährigen "Trans Thüringia".

Eigene Hunde zu Hause lassen

Ob das Rennen auch wirklich gestartet werden kann, das liegt vor allem an den Schneeverhältnissen Ende des Monats. "Damit wir starten können, müssen die Trails gespurt werden und das Stake-out Gelände für Fahrzeuge befahrbar sein. Daher können wir oft erst sehr kurzfristig entscheiden, ob das Rennen gestartet werden kann oder nicht", so Merbach. Die Zuschauer werden natürlich an jedem Tag über den Sport, die Hunde, die Teilnehmer und vieles andere informiert. Besucher werden aber gebeten, ihre eigenen Hunde zu Hause zu lassen, Schlittenhunde sind zwar freundliche und friedliche Zeitgenossen, betrachten fremde Hunde aber als Rivalen des eigenen Rudels.

Robert Schmidt / 16.01.17
 

 

Unfall bringt Teilnahme am großen Schlittenhunderennen in Gefahr

04.01.2017

Die Stimmung ist getrübt im Hause Hesse in Schloßvippach. Grund ist ein Unfall mit dem Wohnwagen am zweiten Weihnachtsfeiertag.

Gina Hesse aus Schloßvippach entdeckte vor elf Jahren ihre Liebe zu Huskys und zum Hundesport. Filo einer ihrer insgesamt acht Hunde wurde auf der Straße gefunden. Foto: Annett Kletzke

 
Schloßvippach. Die Stimmung ist getrübt im Hause Hesse in Schloßvippach. Grund ist ein Unfall mit dem Wohnwagen am zweiten Weihnachtsfeiertag. In Gefahr ist damit die Teilnahme an der "Trans Thuringia 2017", dem längsten Schlittenhunderennen für reinrassige Hunde, das vom 30. Januar bis 6. Februar ausgetragen wird.

"Wir waren mit den Hunden auf einem Weihnachtsmarkt in Zeitz. Wir wollten auf der Autobahn gerade auf einen Parkplatz abbiegen, als uns ein anderes Auto hinten reinfuhr. Der Wohnwagen ist hinüber. Die Hunde blieben unversehrt", erzählt Gina Hesse und berichtet davon, dass es sich um keinen gewöhnlichen Wohnwagen handelte.

 

"Wir haben lange nach einem Anhänger gesucht, der genau unseren Bedürfnissen entspricht, schließlich campen wir mitten in der Natur und nicht auf einem Campingplatz. Viele spezielle Umbauten wie eine 12-Volt-Stromversorgung gehörten dazu." Ins Wasser fiel damit auch das Trainingslager, das zu Silvester fest eingeplant war. Dass der Wagen gerade mal ein Dreivierteljahr im Einsatz war, schmerzt zusätzlich. Noch größer aber ist die Sorge, den Huskys nicht das Naturspektakel bieten zu können.

Zum Schloßvippacher Weihnachtsmarkt Ende November chauffierten Huskys mit Gina Hesse den Weihnachtsmann. Foto: Annett Kletzke

 
 
 
 
 
"Wir arbeiten das ganze Jahr darauf hin. Das Rennen wäre einfach ein schöner Höhepunkt", sagt sie und erzählt davon, dass dabei in mehreren Etappen insgesamt 260 Kilometer zurückzulegen sind. Dazu gehören auch ein Tag- und ein Nachtrennen an einem Tag und ein Biwak in der letzten Nacht. Dass das auch für Gina Hesse kein Zuckerschlecken ist, verschweigt sie nicht. "Im Thüringer Wald geht es berghoch und bergrunter", erzählt sie. Dass der Rennsport einmal eine solche Rolle in ihrem Leben spielen würde, hätte sie nicht für möglich gehalten. "Wir sind einfach zusammengewachsen. Ein richtiges Team."

 

Alles begann mit Hündin Dena. Die hatten Gina und Gunter Hesse, nachdem ihr Dalmatiner-Husky-Mix überfahren worden war, vor elf Jahren aus dem Tierheim geholt. Bei einem Hund ist es nicht geblieben. Heute versorgt sie zusammen mit ihrem Mann acht Huskys und kümmert sich darum, dass es ihnen an Bewegung nicht fehlt. Dreimal am Tag geht es raus zum Spazieren. Hinzu komme noch das Training. Um die Hunde auf das Rennen aufzubereiten, legt sie mit Hanok, Kenai, Filou, Jester, Kavik und Grizzlo bis zu 34 Kilometer zurück. Die Touren führen auf Wirtschaftswegen bis nach Neumark oder an den Stausee nach Großbrembach. Viel lieber aber ist Musherin Gina mit den Hunden im Wald. "Und noch schöner ist es in einer schön verschneiten Winterlandschaft. Dann hört man nichts als die Kufen. Ich genieße die Ruhe und kann abschalten."

Ihre Hoffnung auf eine gehörige Portion Schnee ist groß. Der Zentimeter, der Anfang der Woche gefallen ist, sei für den Schlitten zu wenig und für den Rennwagen zu viel. Während sie am Montag ihr Training noch absolvieren konnte, legte sie gestern eine Pause ein. "Es ist einfach zu glatt auf den Wegen", berichtet Gina Hesse, die selbst einen Schlittenhundeführerschein besitzt. Absolviert habe sie den Kurs in Frauenau im Bayerischen Wald vor zehn Jahren. Wichtig war es ihr, "Anfangsfehler" zu vermeiden. Überzeugt ist sie davon, dass das Rudel noch wachsen wird. Nur der Zeitpunkt steht noch nicht fest.

Die Teilnahme an der "Trans Thuringia" hängt davon ab, ob Gina und Gunter Hesse einen neuen Wohnwagen finden.

Annett Kletzke / 04.01.17
 

 

Huskys bei Hofweihnachtsmarkt in Etzdorf

08.12.2013

Gina und Gunter Hesse stellen zum Hofweihnachtsmarkt in
Etzdorf die Husky-Rasse Siberian vor.

Beim Etzdorfer Hofweihnachtsmarkt genießen die Huskys von
Familie Hesse die Streicheleinheiten der Besucher. Foto: Andreas Schott

Etzdorf. Mit einem einladenden Jaulen machen acht
bezaubernde Huskys der Rasse Siberian die Etzdorfer Besucher des
Hofweihnachtsmarktes auf sich aufmerksam. Die Besitzer der edlen Hunde, Gina
und Gunter Hesse aus Schloßvippach, ermuntern die neugierig gewordenen Besucher
zum Streicheln der äußerst friedlichen Tiere. Und die Huskys genießen die
Schmuseeinheiten, die sie empfangen. Doch nicht nur das. Im Anschluss zeigen
sie ihr Können bei einer kleinen Fahrt mit dem Schlitten, den sie kraftvoll und
mit hohem Tempo über die Schneepiste ziehen. Seit mehreren Jahren halten die
Hesses die Huskys und betreiben damit Schlittentouren. "Aber alles nur
privat und ohne dass wir an großen Rennen teilnehmen", erklärt Gunter
Hesse. Alle Tiere stammen übrigens aus Tierheimen oder von Familien, die den
Hund plötzlich nicht mehr haben wollten, erzählen sie.

In und um den Etzdorfer Hof werben einheimische Erzeuger
unter anderem mit Wurstspezialitäten, Puten, Gänsen, Obst, Käse, Adventsstollen
und selbst gemachten Likören um die Gunst. Tee, Kerzen, Korbwaren, Keramik und
Fellartikel stehen zur Auswahl. Und natürlich dürfen Glühwein und gebrannte
Mandeln nicht fehlen. Mittendrin Wilfried Mengs, der mit seinem weihnachtlichem
Gesang die Hofbesucher erfreut.

Andreas Schott / 09.12.13 / OTZ


Trans Thüringia endet in Neustadt mit der Ehrung der Sieger

18.02.2013

Alle Gespannführer sind mit ihren Schlittenhunden gesund ins
Ziel gekommen. Die Rennleitung war zufrieden mit Organisation.


 Die Sieger des Schlittenhunderennens Trans Thüringia wurden
am Samstagabend in Neustadt geehrt. In der Kategorie "Limitiert offen 8 -
12 Hunde" gewann Ralf Neubauer und verwies den Franzosen Ludovic Farcy und
Rüdiger Rink (D) auf die Plätze. Foto: Karl-Heinz Scherer

Neustadt. Alle der fast 70 Gespanne, die zur diesjährigen,
der 15. Trans Thüringia an den Start gegangen waren, sind gesund und ohne
größere Blessuren ins Ziel gekommen. Das war die Hauptsache, sagte Sonja
Merbach aus dem Team der Organisatoren. Zur Siegerehrung am Samstagabend waren
dann noch 55 Teilnehmer in Neustadt dabei. Die Grippewelle hatte auch die
Musher und/oder ihre Familien erwischt.

Sieben Läufe mussten alles in allem absolviert werden, wobei
viele Etappenrunden mehrfach gefahren wurden. Einen Tag hatten wir dabei, sagte
Sonja Merbach, da mussten die Musher in die Dunkelheit hinein fahren. Während
des gesamten Wettkampfes, bestätigten die Schlittenhundeführer, herrschte eine
Superstimmung im Camp und auf den Strecken. Das war den vielen Helfern der
Gemeinden Neustadt und Masserberg zu verdanken. In Neustadt haben Feuerwehr,
Bergwacht und Bauhof getan, was in ihrer Macht stand, um den Mu-shern und ihren
Hunden den Aufenthalt benstens zu organisieren. "Auch das Wetter hat es
gut gemeint", ergänzte Schirly Court, die in diesem Jahr das dritte Mal an
der Trans Thüringia teilnahm. "In diesem Jahr gab es keinen Eisregen,
keinen Sturm. Wir erlebten Neustadt sogar mal im Sonnenschein."

Theo van Noort, einer der Musher, die aus den Niederlanden
dabei waren, lobte das Rennumfeld von Neustadt besonders. "Die Strecken
waren gut vorbereitet. Für die Schlittenhunde ist die Umgebung hier am
Rennsteig optimal. Wir in Holland haben nur Flachland. Ich trainiere mit meinen
Schlittenhunden am Strand, mit dem Geländemotorrad oder
Trainingsschlitten", erzählte der Niederländer.

Die Trans Thüringia ist das längste Rennen Mitteleuropas für
reinrassige Schlittenhunde - also waren nur Hunde wie Samojede, Alaskan
Malamute, Siberian Husky und Grönlandhund zugelassen.

Über Nachwuchs in den Reihen der Musher müssen sich die
Organisatoren der Trans Thüringia derzeit keine Sorgen machen. Die "drei
jungen Wilden" Mathias Klatt, Nino Neubauer (beide aus Thüringen) und
Jason Fournier (Frankreich) zeigten, dass sie die Fußstapfen ihrer Väter
ausfüllen und mithalten können. Trotzdem, wenn sich noch mehr junge Leute für
diesen Sport begeistern und die Reihen derer auffüllen würden, die irgendwann
die Hundeschlittengeschirre an den Nagel hängen werden, wäre das eine gute
Sache, sagte Sonja Merbach.

Über 1500 Zuschauer waren an der Strecke in und um Neustadt
dabei und verfolgten die Rennen, bei denen die Thüringer und ihre Huskys die
Nase vorn hatten. Bei den Gespannen "Limitiert 3-4 Hunde" siegte in
der Gesamtwertung über 260 Kilometer Mathias Klatt (SSCT) aus dem Wartburg-
Kreis. Die Runde ebenfalls über 260 Kilometer mit Gespannen "Limitiert
offen 8-12 Hunde" entschied in der Gesamtwertung Ralf Neubauer (SSCT) aus
dem Kreis Saalfeld-Rudolstadt. Nur in der Klasse "Limitiert 5 -7
Hunde" mussten die Thüringer das Siegertreppchen dem Franzosen Patrick
Fournier überlassen. Bei den Tourenfahrern stieg Bernward Wahrhausen (DSLT) auf
das Siegertreppchen.

Die Rennleiter Stefan Petermann und Theo van Noort waren mit
der Durchführung der diesjährigen Trans Thüringia sehr zufrieden. Sie dankten
bei der Siegerehrung am Samstag noch einmal allen Beteiligten.

Karl-Heinz Scherer / 18.02.13 / TA


Meisterschaft der Schlittenhunde im winterlichen Mosbach

10.12.2012

Auf dem gut sieben Kilometer messenden Rundkurs bis kurz vor
Eisenach waren die Sprinter im Vorteil.


 Robert Delor aus Mosbach im Sauseschritt mit seinen beiden
sibirischen Huskies. Schlittenhunde müssen im Wettkampf nicht zwingend
Schlitten ziehen. Auch die Kombination Läufer und Tiere gibt es. Fotos:
Paul-Philipp Braun

Mosbach. Es ist halb zehn Uhr morgens am vergangenen
Samstag. Das Thermometer zeigt eine Außentemperatur von minus 8 Grad an. Im
kleinen Ort Mosbach ist weit und breit kaum jemand zu sehen. Nur am Waldbad
herrscht ein sehr geschäftiges Treiben. Starten doch hier in einer knappen
Stunde die Mitteldeutschen Meisterschaften im Schlittenhunderennen.

Zwischen bellenden Hunden, leicht gestressten Mushern - so
heißen die Schlittenführer - und zahlreichen Zuschauern, welche durch die
Reihen der Wohnwagen, in denen die Hundeführer übernachten, wandern, trifft man
auf Moni Dachsel. Die 51-jährige ist Sprecherin des Mitteldeutschen Schlittenhunde-Clubs
und selbst ein leidenschaftlicher Hundefan. Sechs Hunde hat die gelernte
Elektroingeneurin. Dass sie dabei mit der Faszination Schlittenhund nicht
allein ist, beweisen die zahlreichen Mitstreiter, die am Wochenende nach
Mosbach gekommen sind. Rund 60 Schlittenhundeführer mit insgesamt rund 270
Tieren säumen den Platz rund um die Gaststätte am Waldrand.

Sie kommen aus ganz Deutschland, und die Disziplinen, in
welchen sie antreten, sind genau so verschieden wie die Hunderassen selbst. Denn
nicht nur am Schlitten sind die Tiere zu diesem Wettkampf zugelassen. Auch wer
sein Tier vor ein Fahrrad, ein Dreirad oder die Skier spannt, darf in der
jeweiligen Kategorie starten.

Selbst als Läufer ist es genehmigt, von seiner Spürnase
eskortiert zu werden. Und so kommt es, dass man vor den Wohnwagen der
Hundeführer nicht nur Huskys, sondern auch Alaskan Malamutes und Samojeden
antrifft. Sogar die Artgenossen einer Kurzhaarrasse namens Hound rennen mit.
Diese Rasse eignet sich besonders für kurze, sprintartige Rennen, bei denen die
Schnelligkeit gegenüber der Ausdauer bevorzugt wird, erfährt man.

Auch das Rennen von Mosbach ist ein solches Sprintrennen.
Auf der Strecke von 7,3 Kilometern - sie führt vom Waldbad in Richtung
Mosbacher Linde nahe Eisenach und von dort aus über die Weinstraße zurück ans
Bad - sind Geschwindigkeiten um die 40 Stundenkilometer keine Seltenheit.
"Dabei ist Tempo nicht alles", weiß Moni Dachsel, "auch die
Kraft muss trainiert werden". Dass dieser Ausdruck Kraft nicht von ungefähr
kommt, das weiß ein jeder, der sich ein solches Hunderennen ansieht. Bis zum
Achtfachen des eigenen Körpergewichts kann ein ausgewachsener und trainierter
Schlittenhund ziehen. Dennoch geht es bei dieser Veranstaltung nicht primär ums
Gewinnen. Die Freude am Fahren und Austauschen stehe hier im Vordergrund, weiß
die Pressesprecherin.

Sechzig Gespanne:

rund 60 Schlittenhundeführer nahmen teil

etwa 270 Hunde wurden vorgespannt

die Streckenlänge betrug 7,3 Kilometer

es gab die Kategorien Läufer, Fahrrad und Schlitten

Paul-Philipp Braun / 11.12.12 / TA


Wenn zum Country-Song die Huskies heulen

05.12.2012

Willkommen im Weihnachtstal: An der Amtsschreibermühle wird
Weihnacht mit Schlittenhunden gefeiert. Dazu gibt es stilechte handgemachte
Musik am Lagerfeuer.


Ein Schlittenhundegespann zum Weihnachtstal 2011. Foto:
Wilfried Mengs

Eisenberg. Mit Huskies, Lagerfeuer und Livemusik soll zum
Weihnachtstal am 15. und 16. Dezember echte Trapperatmosphäre an die
Amtsschreibermühle gezaubert werden.

"Das typische wilde Heulen der Huskies ist meist schon
von Weitem zu hören", verspricht Wilfried Mengs, der dazu einlädt, mit
seinen Hunden Freundschaft zu schließen. "Vor neun Jahren hat mich nach
einem Konzert in Vermont ein uriger Typ gefragt, ob ich mal ein richtiges
Abenteuer erleben will", berichtet der Liedermacher aus dem Heideland.
"Er hat mich am nächsten Tag zu einer Fahrt auf einem von Huskies
gezogenen Wagen durch den Herbstwald Neuenglands mitgenommen."

Damit war es passiert: Wilfried Mengs kaufte sich, wieder zu
Hause, seinen ersten Huskie. "Die Züchterin hat mich gleich gewarnt, dass
es nicht bei einem bleiben wird." Heute hat der vielseitige Künstler fünf
erwachsene Hunde und sechs Welpen auf dem Hof.

Zum Weihnachtstal soll sich an der Amtsschreibermühle alles
rund um das Leben der Huskies und der "Musher", wie die Lenker von
Schlittenhundegespannen in Nordamerika genannt werden, drehen. Die
Huskie-Betreuer Gina und Gunter Hesse werden Interessantes über die
Schlittenhunde und ihr Leben im ewigen Eis berichten sowie ihre Hundeschlitten
und Trainingswagen zeigen. "Mutige Kinder können auch mal mitfahren",
sagt Wilfried Mengs. Die Einnahmen für die Fahrten sollen wieder dem
Kinderhospiz in Tambach-Dietharz zu Gute kommen. "Die
Schlittenhundevorführungen finden auch statt, wenn es keinen Schnee geben
sollte", betont der Musiker.

Die Gäste könnten darüber hinaus mit dem Wildnispädagogen
Marco Wöller verschiedene Geschicklichkeitsspiele probieren oder bei Toralf von
Waldmärchen viel über das Bogenschießen lernen und natürlich selbst schießen.
Seine Anja von Waldmärchen führe Interessierte in das Basteln mit
Naturmaterialien ein. "Zudem wird in der großen Feuerschale ein Lagerfeuer
entzündet, um im Kessel eine echte Trappersuppe zu kochen", sagt Wilfried
Mengs. Kinder könnten zudem auf Ponys reiten, die Erwachsenen Stutenmilchlikör
probieren.

Bei all dem dürfe eines nicht fehlen: "gute,
handgemachte Musik". Für sie sorgen neben Wilfried Mengs selbst, dessen
Tochter Laura Mengs und der "sibirische Weihnachtsmann" Orge
Zurawski. "Das Repertoire reicht von Countrysongs bis zu unseren schönen
Weihnachtsliedern", beschreibt der Huskie-verliebte Liedermacher die zu
erwartenden Klänge. "Die drei beleuchteten nordischen Zelte werden dazu
eine großartige Kulisse bilden."

Oliver Will / 06.12.12 / OTZ

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In Mosbach sind im Dezember die Schlittenhunde los

29.11.2012

Die Mitteldeutsche Meisterschaft mit Teilnehmern aus drei
Bundesländern führt am 8. und 9. Dezember durch den Wald bei Mosbach. Der
Mitteldeutsche Schlittenhunde Club veranstaltet den offiziellen
Meisterschaftslauf.


Schnee muss für ein Schlittenhunderennen nicht unbedingt
sein, wie man hier bei Gina Hesse aus Schloßvippach sieht, die Anfang des
Jahres bei der letzten Meisterschaft in Mosbach mitfuhr. Foto: Heiko
Kleinschmidt

Mosbach. Alaska als Paradies für Schlittenhunde ist weit
weg. Doch in Mosbach kann man ebenfalls Hunderennen erleben. Am 8. / 9.
Dezember werden dort die mitteldeutschen Meisterschaften der vierbeinigen
Zugtiere ausgetragen.

Dabei stört es keineswegs, wenn das Herbstlaub noch auf den
Wegen liegt. Selbst wenn der angekündigte Schneefall den Ort Mosbach kaum
erreichen sollte, werden die Hunde angespannt. Die Saison für
Schlittenhundesport hat begonnen. Statt Schnee sind aber Kältetemperaturen
eigentlich wichtiger. Denn: Statt der Kufen können die Sportler mit Radwagen
ihre Disziplinen absolvieren. Wärme dagegen mögen die Tiere weniger.

Den Wettstreit in Mosbach richten Jörg Dachsel aus
Kälberfeld und seine Sportfreunde gemeinsam aus. Für die Tiere aus
Mitteldeutschland heißt es in diesen Tagen, so oft wie möglich zu trainieren,
um Muskulatur aufzubauen und das ein oder andere Fettpölsterchen aus der
Sommerzeit sowohl beim Husky als auch beim Schlittenhundeführer, dem Musher,
abzubauen.

Der Mitteldeutsche Schlittenhunde Club, dessen Mitglieder
aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kommen, veranstaltet auch in diesem
Jahr seinen Meisterschaftslauf in Mosbach. In sehr guter Zusammenarbeit mit der
Gemeinde, deren Bürgermeister Torsten Gieß (SPD) und dem zuständigen Revierförster
Volker Heinz konnte hier rund um das Mosbacher Waldbad eine geeignete Strecke,
auch Trail genannt, gefunden werden, die sehr anspruchsvoll ist, aber trotzdem
auch von großen Gespannen befahren werden kann.

Da werden die Herzen der Musher gerade aus den bergarmen
Regionen Deutschlands, höher schlagen, denn die Strecke führt vom Waldbad durch
den wunderschönen Thüringer Herbstwald, vorbei an der Mosbacher Linde und nach
sieben Kilometern wieder zurück zum Mosbacher Waldbad. Dass der
Meisterschaftstermin dieses Jahr in den Dezember gelegt wurde, hat seinen
Grund. In den letzten Jahren war es sowohl Ende Oktober als auch im März zu
warm. Die Strecke musste so immer wieder geändert und gekürzt werden, was für
Sportler und Zuschauer gleichermaßen schade war.

Dieses Jahr wird der gesamte Trail gut befahrbar sein und
musste auch nicht wesentlich wegen Schotter oder anderer Unwegsamkeiten
präpariert werden. Die Tiere werden somit auch keine Hundeschuhe, die
sogenannten Booties, benötigen. Es sei denn, der Winter schlägt ordentlich zu
und es gibt vereiste Streckenabschnitte.

Gestartet wird die Mitteldeutsche Meisterschaft am Samstag
und Sonntag jeweils 10 Uhr in den verschiedenen Kategorien. So können Gespanne
mit zwei Hunden erlebt werden, aber ebenso mit bis zu 14 Tieren. Auch Läufer
und Fahrradfahrer mit ein oder zwei Hunden sind dabei. Hier entscheidet oft die
Ausdauer des Mushers über die Platzierung.

Die Hundeführer reisen mit Wohnwagen und Zelten an und
wohnen auf der großen Wiese neben dem Waldbad. Während der Wettkampfpausen kann
man im Lager die Tiere begutachten und mit den Mushern ins Gespräch kommen.
Eigene Hunde sollten allerdings die Besucher Zuhause lassen. Darum wird
gebeten.

Heiko Kleinschmidt / 30.11.12 / TA

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Gina Hesse aus Schloßvippach und ihre Liebe zu Huskys

21.03.2012

Manchmal ein Lächeln, öfters interessierte Neugierde, doch
auch mal ein scheeler Blick begegnet Gina Hesse, wenn sie mit ihren Vierbeinern
unterwegs ist. Die Schloßvippacherin und ihre Husky-Formation sind bekannt wie
ein nein, wie sieben bunte Hunde.

  Musher Gina Hesse aus Schloßvippach geht mit ihren Huskies
spazieren. Foto: Ina Renke

Schloßvippach. Achtung, kontaktfreudiges Rudel so warnt ein
Schild am Haus in der Schloßvippacher Mittelgasse vor. Und hinter dem Tor tun
Dena, Esky, Filou, Grizzlo, Hanuk, Iron und Jester, was man da erwartet sie
heulen siebenstimmig. Bis sie eine Frauenstimme zur Ruhe ruft. Das Rudel
gehorcht. Und Hundefrau Gina Hesse erzählt, wie sie und ihr Mann Gunter gleich
sieben Mal auf den Hund gekommen sind. Von der Trauer, als ihr
Dalmatiner-Husky-Mix unters Auto geriet. Als mit Dena die erste Hündin aus dem
Tierheim kam. Aber ein Husky alleine? Das ist nichts. Esky wollten die Besitzer
wohl nicht mehr. Hesses schon. Filou wurde auf der Straße gefunden.

Was tun mit einer "Horde" bewegungsfreudiger
Tiere? Natürlich bewegen! Den ersten Trainingswagen bauten Hesses noch aus
Fahrradersatzteilen. Bald war es ein richtiger. Auf einer Strecke des
Mitteldeutschen Schlittenhunde-Clubs pro- bierte "Frauchen" Tiere,
Wagen und Streckenschilder (rotes Schild rechts = Rechtskurve, Blau =
geradeaus) aus. Als sie gefragt wurde, ob sie sich schon zum Rennen angemeldet
habe, meinte Gina Hesse noch: "Na, das ist doch Stress." Und die erste
Teilnahme sei auch "eine Katastrophe" gewesen. Doch Hunde wie Frau
fanden Spaß an diesem Hundesport.

Um ein Vierer-Gespann zusammenzubekommen, kam Grizzlo noch
zur Familie. Iron wurde ausgesetzt bei Markvippach gefunden. Der Besitzer
meldete sich nicht wieder. Und Jester, der Jüngste, ist Grizzlos Welpe. Filou
ist der Leithund. Doch die Kommandos gibt natürlich Gina Hesse. Jeden Tag ist
sie mehrmals mit der Meute rings um Schloßvippach unterwegs, mindestens 15
Kilometer. An Sommertagen am frühen Morgen und späten Abend.

Für Huskys sind Kühle und Wolken ideal. Das Trainingslager
des Clubs am Wochenende in Rothenschirmbach zu dem wieder zwei Hesses, sieben
Hunde, zwei Fahrräder, ein Transporter, ein Wohnwagen und, und, und unterwegs
waren ist auch das letzte vor der Sommerpause. Im Winter fährt Musher Gina mit
den Huskys keine Schlittenrennen, sondern man tobt lieber ausdauernd im Schnee.
Musher heißt der Lenker eines Schlittenhundegespannes.


Der Trainingswagen hat eine Hupe. Die wird beispielsweise betätigt, wenn
man auf Radwegen unterwegs ist oder die Meute in Schloßvippach um die Ecke
kommt. Probleme und

Missverständnisse gebe es schon mal, etwa mit freilaufenden
Hunden, weiß die gelernte Veterinäringenieurin. Und von Sprötaus Bürgermeister
bekam sie einen nicht unbedingt freundlichen Brief, weil sieben Husky-Nasen und
28 Pfoten das Revier im neu geschaffenen Biotop erkundeten. Natürlich lenkt die
50-Jährige nun die Hunde nicht mehr dorthin. Doch Mensch wie Tiere waren froh,
ein abgegrenztes "Tobe-Paradies" gefunden zu haben.

"Wir haben uns ganz auf die Hunde eingelassen und uns
darauf eingerichtet, vom Tagesablauf bis zur Kleidung", unterstreicht Gina
Hesse bestimmt. Dabei blinkern die Husky-Ohrringe. Sportlichen Ehrgeiz habe sie
hingegen nur bedingt. "Nie auf Kosten der Hunde", so Musher Gina.

Über den 3. Platz bei den Mitteldeutschen Meisterschaften in
ihrer Klasse freut sie sich jedoch schon. Etwa 15 Jahre alt werden Huskys.
"Dann sind wir um die 65. Und die Hunde haben uns auf Trab und fit gehalten",
hofft Gina Hesse auf einen gegenseitigen Nutzen dieser Hunde-Liebe.

Katrin Müller / 12.04.11 / TA